Nach nur 2 Tagen und ein paar Stunden wurde unser China Trip / Peking durch die Visabestimmung und den Weiterflug nach Kuala Lumpur / Malaysia beendet. Große Vorfreude bei uns beiden auf Malaysia, denn es geht endlich ans Meer! Aber zunächst kamen wir in die nächste große Stadt: Kuala Lumpur.
Die Stadt
Die Stadt hat viele Gesichter und viele Kulturen, die hier neben und miteinander leben. Eine indisch-britisch-chinesische Stadt im muslimischen Malaysia. Das ist unser Eindruck. Es wirkt alles ein wenig zusammengewürfelt, ein richtiges Zentrum gibt es keines – eher mehrere Kleine bzw. Große. Einkaufzentren und kleine Straßenverkäufer gibt es in anderen Städten zwar auch, aber hier fehlt irgendwie ein Bindeglied zwischen den Unterschieden. Welches wissen wir selber nicht so genau. Neben den verschiedenen Kulturen und Subkulturen, die Kuala Lumpur zu bieten hat, gibt es für uns in den zwei Tagen Hauptstadt nur ein wirkliches Highlight: Die Petronas Twin Towers. Sie liegen im sogenannten Businesszentrum von Kuala Lumpur. Sie wurden 1999 erbaut und galten damals als die höchsten Häuser der Welt. Tatsächlich wirken sie riesig – sind ja auch 452m hoch – aber inzwischen sind die Hochhäuser um sie herum so groß, dass sie an Mächtigkeit und wahrnehmbarer Größe verloren zu haben scheinen. Dafür ist der Eintritt um auf die Türme in den 86. von 88 Stöcken zu fahren umso teurer: 80 Ringgit werden für die einmalige Auffahrt pro Person kassiert. Das sind rund 18 Euro. Das erscheint für europäische Verhältnisse durchaus in Ordnung. Der Einheimischenpreis beträgt dagegen gerade einmal 25 Ringgit – die Tiroler wissen was wir meinen… Die Tatsache, dass es vor einem Jahr anscheinend noch 50 gekostet hat und dass man von oben halt auch nur die Stadt sieht wie von anderen Hochhäusern auch, ließen uns die 160 Ringgit doch lieber in etwas anderes investieren – zum Beispiel in einen Cocktail in der Sky Bar. Diese Bar im Traders Hotel gegenüber bietet einen unglaublich guten Blick auf die Petronas Twin Towers. Die Auffahrt bis in den 33. Stock kostet nichts, die Cocktails haben europäische Preise und laden zu einem chilligen Sonnenuntergang auf einer gemütlichen Couch mit Blick auf die Stadt und Hochhäuser ein. Unserer Meinung nach die viel bessere Alternative!
Das Meer
Um dann endlich ans Meer zu kommen, sind wir mit dem Bus direkt von Kuala Lumpur bis Kuala Besut gefahren. Nach einer Übernachtung in diesem nicht gerade attraktiven Küstenörtchen, sind wir am nächsten Tag mit einem Spedboot weiter auf die Perhentian Islands gedüst. Ein Paradies für Backpacker, die angeblich schönsten Strände in ganz Malaysia und die besten Schnorchel- und Dive-Spots überhaupt. So steht es in den Reiseführern und Blogs. Bei der Ankunft die erste Ernüchterung. Der Strand war weder unendlich lang noch extrem breit. Dicht an dicht drängen sich die Unterkünfte und nachdem man das erste mal eine Toilette aufgesucht hat, die hinter dem Mama´s Café über einen maroden Steg führt, unter dem einem eine Müllkloake und ein ca. 1,5 m großer Leguan erwartet, möchte man am liebsten direkt wieder abfahren. Und dann regnet es auch noch! Vielleicht ist das leicht negativ gesehen und erschwerend kam noch dazu, dass Julia ziemlich erkältet war. Ursache war die Klimaanlage im Hostel in Kuala Lumpur, welche auf frostig kalt gestellt war und zusätzlich haben die Ventilatoren eher Sturm als Gemütlichkeit versprüht. Im Endeffekt kamen uns die Perhantian Islands zunächst vor wie ein schön geschriebener Imagetext, der leider nicht ganz der Realität entspricht. Wenn das einer der schönsten Strände von Malaysia sein soll, na dann sollten wir uns vielleicht doch besser auf den Dschungel konzentrieren.
Das tat Stefan auch gleich noch am ersten Tag, denn auf der Unterkunftssuche war irgendwann der Weg zu Ende und anstatt umzudrehen, hat er sich durch den Dschungel einmal um die halbe Insel gekämpft. Immerhin hat er nicht noch mit wilden Tieren kämpfen müssen, sah aber nach seiner Rückkehr ziemlich wild aus… und eine Unterkunft hatten wir nach vier Stunden auf der Insel immer noch nicht. Aber auch die hat sich dann noch gefunden. Trotz Hochsaison und begrenzter freier Zimmer.
Stefans Wanderung hatte aber auch etwas Gutes. Wir sind am nächsten Tag einen Strand weiter gezogen – zum Mira Beach – und haben dort doch noch ein kleines Robinson Crusoe Paradies gefunden. Wenn auch etwas teurer als erwartet. Dafür konnten wir unser Zelt für zwei Nächte am Strand aufschlagen, weil alle Hütten zwischendurch ausgebucht waren. Und alles wurde von Tag zu Tag besser. Erst die Erkältung, dann die Mückenstiche und am Ende auch der Strand.
Natürlich muss man auf so einer Insel auch einen Ausflug machen. Wir haben uns ganz klassisch für einen Schnorchel-Trip entschieden. War zwar sehr touristisch – wir waren immer von mindestens sieben anderen Booten plus deren Schnorchlern an einem Spot – aber insgesamt nicht schlecht. Immerhin war eine Schildkröte mit dabei. Riffhaie leider nicht, aber die schwimmen auch direkt vor unserer Bucht rum. Zusammen mit vielen bunten Fischen und ein paar Korallen. Und wenn man sich einfach ein Kajak mietet und selbst auf Exkursion begibt, dann kann man hier noch einige schöne Strände, Korallen und Haie entdecken. Wir hatten an unserem letzten Tag auf Perhentian Kecil einen ziemlich perfekten Schnorcheltag mit den schönsten Korallen und mehreren Riffhaien zum Abschluss.
Das Wasser hier ist übrigens ziemlich klar und richtig schön warm. Wer also gerne mit einem Cocktail im Meer plantschen möchte, theoretisch kein Problem. Allerdings sollte der Cocktail alkoholfrei sein, denn Alkohol gibt es hier nur sehr begrenzt und eher am Long Beach auf der anderen Seite der Insel. In der Coral Bay gibt es aus einer Schubkarre zwischen zwei Restaurants Bier, Wodka und Rum. Wie sich dieses Schubkarrenmonopol hält, konnten wir leider noch nicht herausfinden. Vom Mira Beach ist das allerdings in „nur“ 25 min zu Fuß durch den Dschungel oder nur mit Wassertaxi erreichbar.
Nach neun Tagen auf der Insel reisen wir morgen weiter – wieder Richtung Süden und weiter direkt in den Dschungel. Wir sind gespannt, ob unser Plan im Dschungel zu zelten aufgeht. Danach geht’s noch auf die Insel Penang, bevor am 9. September unser nächster Flug nach Bali zum surfen geht. Wir werden auf jeden Fall berichten.
…na, sag ich doch! Es geht nach einem kurzen Tief (wenn man es denn so bezeichnen mag) immer wieder aufwärts. Die Bilder sprechen ja auch für sich. Sehr gelungen finde ich auch eure/Julias Schilderungen bzw. Reisebericht. Immer wieder gern gelesen. Viel Spass im Dschungel;-)
LG York
Hi Stefan & Julia!
… ihr drückt mit Euren Bloggs auf meinen Fernweh-Tränenkanal! Grüsst mir Penang und vor allem die Götterinsel-Bali….
Ist immer wieder spannend von Euch zu „lesen“ und die tollen Bilder zu sehen!
Mit herzlichen Grüssen aus der Schweiz
Mario
Noch einmal Hallo,
Kuala Lumpur und Penang – da werden Erinnerungen wach. Auch wenn die schon 30 Jahre zurück liegen. Bali fehlt mir und so sehe ich mir eben Eure schönen Bilder an.
LG
Volkert