Bali ist und bleibt surfen – für uns. Mehr haben wir in den letzten vier Wochen auch nicht gemacht. Julia zumindest…
Wir sind mit unseren Mopeds von Kuta über Balian und Medewi noch einmal bis nach Red Island auf Java gefahren. Auf Bali sind wir dabei so oft von der Polizei kontrolliert worden, dass es am Ende schon fast Routine war. Zum ersten Mal hat sich der internationale Führerschein ausgezahlt, denn wir haben alle Polizeikontrollen ohne Strafen oder Bestechungsgelder überstanden.
Wieder zurück in Pulau Merah / Red Island! Wir waren überwältigt mit welcher Freude wir von unserer Gastfamilie vom letzten Oktober empfangen wurden und haben uns gleich wieder wohl gefühlt. Unser Aufenthalt in Red Island war dennoch nicht so richtig von Erfolg gekrönt. Die Welle ist nicht so gut gelaufen wie im Oktober und Stefan musste am letzten Tag unbedingt so vom Surfboard springen dass er sich dabei den Zeh gebrochen hat. Unser Surfroadtrip wurde durch eine Fahrt ins Krankenhaus erweitert. Ziemlich überrascht waren wir von der guten medizinischen Versorgung in Banyuwangi. Und noch überraschter waren wir von den Krankenhauskosten. Röntgen inkl. Arztkonsultation und anschließenden Verband für den „Verletzten“ haben ganze € 6,89 gekostet! Da lohnt sich das Einreichen bei der Auslandskrankenversicherung nicht wirklich.
Zwei Wochen Zwangspause für Stefan! Ziemlich blöd, wenn man nur zum Surfen in Indonesien ist. Und noch blöder, wenn es jeden Morgen gute Wellen zum surfen gibt und man selbst nicht ins Wasser darf. Auf der anderen Seite hätte es durchaus schlechtere Orte oder ein ungünstigeres Timing für eine Zwangspause geben können. Julia sollte und wollte weiter surfen und so sind wir zurück nach Balian auf Bali gefahren, haben einen Bungalow ohne Wellenblick gemietet und dort die letzten zwei Wochen verbracht. Der Roadtrip bestand für Julia dann mehr oder weniger aus einem Pendeln zwischen den Surfspots Balian und Medewi. Stefan ist derweil in seiner Hängematte von links nach rechts gependelt.
Der kaputte Zeh hatte aber auch etwas Gutes. Wir haben Zeit gewonnen. Zeit zur Regeneration. Zeit, das bisher Erlebte zu verarbeiten und uns auf Neues vorzubereiten. Wir haben Bilder bearbeitet, Bücher gelesen, Filme geschnitten, Flüge gebucht und unsere Reiseroute wieder einmal optimiert.
Inzwischen geht es dem Zeh wieder besser und nach 13 Tagen Pause stand Stefan in Kuta wieder auf dem Surfboard.
Kuta Beach
Kuta Beach ist ein Phänomen. Man könnte unser Verhältnis zu Kuta durchaus als ambivalent bezeichnen. Auf der einen Seite hassen wir es, auf der anderen Seite lieben wir es. Als wir das erste mal dort waren, haben wir es nur gehasst. Es war weniger der Ort an sich sondern mehr der Australisch-Asiatische Kulturschock. Betrunkene Urlauber gekoppelt mit aggressiven Taxifahrern und Straßenverkäufern, die einem von Uhren, Sonnenbrillen und T-Shirts, Transport und Massage bis hin zu Magic Mushrooms alles anbieten. Cheap, Cheap – versteht sich. Wenn man morgens auf die Straße geht, riecht es nicht nur nach Urlaub sondern auch schon mal nach Erbrochenen. Tagsüber weiß man nicht wohin man schauen soll, weil einem viel zu große Hintern in viel zu knappen Bikinis vor der Nase rumwackeln und einige Herren ihre nackten Bierbäuche nicht nur am Strand präsentieren. Mallorca ist nichts dagegen. Und wer uns kennt, weiß, das alles zusammen ist definitiv too much für uns.
Aber wir sind irgendwann trotzdem wieder in Kuta gelandet. Eine mystheriöse Anziehungskraft, der wir uns nicht entziehen können. Ist ja nicht so als hätte man keine anderen Möglichkeiten unterzukommen. An der Küste Richtung Norden und Süden gibt es unzählige Hotels, Ferienwohnungen und Villen. Aber nein, wir buchen eine Unterkunft in der Legian Street – die wohl belebteste Straße überhaupt. Und warum? Kuta ist genial zum shoppen – wenn man auf sportliche Outfits, Surfboards und Equipment steht. Rip Curl, Hurley, Billabong und wie sie alle heißen, Kuta und Legian haben eine Dichte von Surfshops, die wir sonst noch nirgendwo gesehen haben. Und bei dem aktuellen Wechselkurs grenzt es an ein wahres Shoppingparadies. Und nach dem Shoppen? Sunset am Kuta Beach. Ein absolutes Muss. Der Strand ist gerade zu prädestiniert für einen Sonnenuntergang. Zu keiner anderen Uhrzeit am Tag ist der Strand so voll von Menschen. Und jeder Zweite hat ein Bintang-Bier zur Hand. Das muss man sich einfach geben, wenn man mal da ist. So klingt der Tag in Kuta aus und leutet die Partynacht ein. Auch wieder ein sehr amüsantes Schauspiel: Denn nachts wanken unzählige sonnenbrandgeplagte Halbstarke von einer Bar zur nächsten durch die Straßen. Ob da am Ende jeder in seinem Hotel landet ist sehr fraglich. Aus dem Business halten wir uns lieber raus.
Zum Glück hält der materialistische Konsumgedanke immer nur für maximal zwei Tage an. Länger können wir auch nicht in Kuta bleiben, denn dann beginnen wir es wieder zu hassen.
Kontinentenwechsel
Fast acht Monate waren wir in Asien unterwegs. Ein letztes Mal geht es nach Kuala Lumpur. Das Drehkreuz von Air Asia. Unsere bisherige Reise kann man auch deshalb mehr als sternförmig denn als Rundreise bezeichnen. Nach Kuala Lumpur sind wir von Peking, Bali, Phnom Penh und Cebu gekommen. Von Kuala Lumpur sind wir nach Bali, Kathmandu und Cebu geflogen. Jetzt wird der Kontinent gewechselt. Natürlich mit Air Asia. Es geht nach Australien! Das stand zwar nie auf unserem Plan, aber dank eines wieder einmal unglaublich günstigen Flugangebots haben wir uns für eine Woche Sydney entschieden. Und was gibt es bitteschön cooleres als mit seinem eigenen Surfboard nach Australien zu fliegen und mal eben an den Northern Beaches surfen zu gehen?
Nachtrag Philippinen: Auf unserem Seakajak-Trip hatte Julias neue GoPro ihren ersten Einsatz. Jetzt ist auch endlich das Video online!
Hallo Ihr Zwei!
Super sonnige und liebe Grüße aus Heiligendamm von MAREN! Hier ist der Frühling bzw. Frühsommer ausgebrochen: bei fast 19°C Lufttemperatur war mir das gestern fast ein bißchen zu warm für diese Jahreszeit. Aber die Sonne streichelt die Seele und das ist zur Zeit am Wichtigsten! Ich wünsche Euch weiterhin eine gute Reise und ganz viele schöne Erfahrungen und bin in Gedanken sehr oft bei Euch. Bis ganz bald!
Moin Moin ihr Weltenbummler,
die Fotos vom Stefan und die Texte von Julia sind in jedem Bericht so atemberaubend, dass Ich immer wenn Ich einen neuen Bericht von Euch lese, die Welt um mich herum für einen Moment vergesse. Ich fühle mich Euch dann ganz nah!!!
Ich bin so stolz auf dich Julia, dass du deinen großen Traum mit deinem Traummann an deiner Seite erleben kannst.
Stefan dir bin ich dankbar, dass du meine Schwester einfach Glücklich machst.
Ich wünsche Euch weiterhin wundervolle Erlebnisse, unvergessliche Momente und das Ihr alles das erreicht was Ihr euch als Ziel gesetzt habt.
Hab euch Lieb
Eure Andrea