Ja, wir sind wieder auf Bali. Das dritte Mal in einem Jahr. Die Entscheidung, nicht nach Südamerika sondern wieder nach Asien zu fliegen, kam allerdings nicht ganz spontan. Wir hatten schon länger überlegt, was nach Alaska kommen soll.
Südamerika wäre noch einmal etwas völlig Neues geworden. Neue Sprache, neue Kultur, alles wieder etwas anders. Wir haben viel gesehen im vergangen Jahr und der Kopf ist von den vielen Eindrücken und Erlebnissen ganz schön voll! Wir sind nicht Reisemüde, aber wir sind auch nicht mehr so hochkonzentriert dabei, wie wir es uns für einen komplett neuen Kontinent wünschen würden. Deshalb haben wir beschlossen, dass Südamerika noch etwas warten kann. Stattdessen wollen wir unser bestehendes Weltreise-Hobby Surfen weiter und noch einmal ganz intensiv verfolgen. Geht sicherlich auch in Südamerika, aber nicht so einfach ohne Spanischkenntnisse.
Keine 2 Stunden nach der Landung auf Bali haben wir uns neue Surfboards gekauft und 2 Mopeds für 4 Wochen geliehen. Der Surfalltag hatte uns schnell wieder. Wer denkt, wir waren nur ein bissl surfen und haben den Rest des Tages gechillt, der hat Recht :-). In Medewi gab es nur Surfen, Essen und Schlafen. Eine ganze Woche lang. Aber für einen Monat sollte das dann doch nicht alles sein, denn auch wenn wir inzwischen schon ein paar Mal auf Bali waren, viel mehr als Kuta, Balian und Medewi haben wir bisher nicht wirklich geschafft. Dabei locken auf der Südhalbinsel doch die berühmten Surfspots wie Uluwatu, Padang-Padang und Balangan. Und auch von den Surfstränden um Canggu haben wir bisher viel gehört, aber noch nichts gesehen. Dieses Mal wollten wir also ein wenig Surf-Spot-Research betreiben und haben innerhalb einer Woche die großen und bekannten Spots abgeklappert. Vielleicht gibt es ja doch noch etwas Besseres als Balian und Medewi?
Zuerst ging es nach Canggu, was nördlich von Kuta und Seminyak liegt. Auch wenn wir inmitten von Reisfeldern gewohnt haben, wirklich überzeugt hat uns die Gegend nicht. Alles sehr zerstreut und trotzdem zu viele Menschen. Dann hatten wir auch noch einen windigen Zeitraum und einen ziemlich großen Swell (große Wellen) erwischt, was nicht gerade zum positiven Eindruck beigetragen hat. Nach 3 Tagen sind wir wieder weiter – Richtung Süden. Unsere Base für die Erkundung der Südhalbhinsel wurde nach Bingin gelegt. Das war mehr Zufall als Planung. Zu den einzelnen Surfspots sind wir dann mit dem Moped gedüst. Mit dem Surfen hatten wir an den Spots ‚Dreamland’ und ‚Bingin’ zwar mehr Glück als in Canggu, aber es waren wieder unglaublich viele Surfer im Wasser.
Auf der Südhalbinsel wird überall gebaut, abgerissen, neugebaut, nicht mehr gebaut. Überdimensionale Luxusresorts stehen neben kleinen Bretterbuden – mal fertig, mal als Rohbau, mal als Bauruine. Nach einem Gleichgewicht sucht man vergebens. Auch das Preisniveu ist hier gefühlt etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Zahlt man in Medewi für ein Mie Goreng (gebratene Nudeln mit Gemüse und Ei) 15.000 Rupien (ca. 1 Euro), kostet es z.B. in Bingin 35.000 Rupien. Das ist immer noch günstig, keine Frage, aber eben doch mehr als doppelt so teuer. Schmecken tut es dennoch nicht besser. Eigentlich sollte es nach der Südhalbinsel in das kulturelle Mekka Balis, nämlich nach Ubud, gehen. Nicht zum surfen, nur um es eben auch mal gesehen zu haben. Aber das haben wir dann wegen Übertourismus vom Programm gestrichen und sind lieber wieder zurück nach Balian und Medewi. Es gibt eben doch nichts Besseres. Hier ist alles irgendwie ruhiger, entspannter, natürlicher und ja, mehr das Bali, das wir kennen und lieben.
Jetzt sitzen wir wieder am leeren Strand von Medewi, ganz allein mit ein paar anderen Surfern (die meisten kommen aus Innsbruck…) und schauen dabei zu, wie die Sonne untergeht. Eine weitere Woche mit Nichtstun wartet auf uns. Obwohl Nichtstun dann auch wieder nicht ganz stimmt. Wir erkunden immer wieder die Gegend im Westen von Bali und bekommen auf lokalen Veranstaltungen und bei religiösen Festen einen so anderen Eindruck von Bali, als den, den wir zwischen den großen Surfspots im Süden bekommen haben. So geht der Tag neben Wellen surfen und (nach Alaska) endlich wieder im Internet surfen schneller rum, als man denkt.
Auf dem Weg Richtung Europa liegt? Na klar, Sri Lanka. Die Tropeninsel, die südöstlich von Indien liegt, lockt mit wilden Tieren, gutem Essen und sensationellen Wellen. Da müssen wir hin – das letzte Reiseziel unserer Weltreise!
Hallo Ihr Zwei!
Was sind das wieder für schöne Fotos – Stefan, Du wirst immer besser! ;-) Ich finde es toll, dass Bali Euch wieder „magisch angezogen“ hat und Ihr Euch dort so wohl fühlt. Jetzt beginnt der letzte Monat der „Reise Eures Lebens“ und ich wünsche Euch nochmal viele schöne Erlebnisse, beeindruckende Momente und viele bunte Bilder, die Ihr in Euren Köpfen abspeichern könnt!!! Ganz liebe, herzliche Grüße aus der Marmeladenstadt von Maren
Zum dritten Mal in einem Jahr?? Das ist schon etwas! :)