Da sind sie wieder… die klassischen 2 Wochen Urlaub. Viel zu kurz für eine Expedition nach Übersee, aber zu lang um nur auf Balkonien abzuhängen. Wir haben uns bei unserem ersten klassischen 2-Wochen-Urlaub nach der langen Reise somit auch auf die üblichen Auswahlfaktoren konzentriert: Anreisezeit, Infrastruktur, Preis/Leistung, Wetter und natürlich Wellen – denn wir wollten wieder surfen gehen.
Konzentration aufs Surfen
In unserem allererster Surfurlaub vor 4 Jahren ging es nach Portugal und Portugal wollten wir in diesem Jahr wiederholen. Damals waren wir eine Woche im Surfcamp. Ins Surfcamp wollten wir diesmal nicht, stattdessen sollte mit dem Campervan die Küste Portugals abgefahren werden – quasi „another Surf Roadtrip“. Und dabei hatten wir uns nichts anderes vorgenommen als Surfen!
In der Arbeits-Urlaubs-Welt ist Planung und Vorbereitung natürlich besonders wichtig. Wie war das noch gleich mit Effizienz und Effektivität? Wir hatten nur 2 Wochen zum Surfen. Für die optimale Vorbereitung haben wir uns schon Wochen vorher paddelnd durch des Flachwasser Natterer See bewegt, denn bei dem kurzen Urlaub bleibt nicht genug Zeit sich auch noch vor Ort wieder das Paddelniveau anzutrainieren, um locker 2 Stunden im Wasser durchzuhalten. So waren wir bei unserer Ankunft in Lissabon schon einigermaßen Paddel-Fit. Das Ganze erinnert ein wenig an Skigymnastik vor dem Skiurlaub – nur halt mit anderer Jahreszeit und anderem Sportgerät und sowieso, eigentlich komplett anders, aber egal.
Transport von Surfboards mit Lufthansa kostenlos!
Eine optimierte Flugplanung holt nochmal etwas aus den 10 Urlaubstagen heraus: Freitag Nachmittag hin und Montag Abend zurück macht aus 14 doch gleich mal 17 Tage, also gefühlt fast 3 Wochen. Und bei knapp 3 Stunden Direktflug von München nach Lissabon bleibt die Anreisezeit durchaus überschaubar.
Wir hatten diesmal alles im Gepäck, Surfboards, Wetsuites etc. Wenn man mit Lufthansa fliegt sollte man da ja eigentlich mit einem Aufpreis für die Surfboards rechnen, denn so steht es in den Gepäckbestimmungen. Aber welch Überraschung: Am Schalter erfuhren wir, dass man statt seines Gepäckstücks auch ein Surfboard (oder in unserem Fall auch 2 Surfboards) ohne Aufpreis als Sportgepäck aufgeben kann. Die paar Klamotten lassen sich leicht als Handgepäck transportieren. Welch ein Glück, dass wir genug handgepäcktaugliche Taschen dabei hatten. Ursprünglich hatten wir mit €50,00 pro Board pro Strecke gerechnet. So haben wir €200,00 gespart und das Geld gleich in die Portweinkasse gelegt :-) !
Digitaler Entzug im Campervan
Über Nacht an der Küste mit dem Campervan parken ist in Portugal möglich, ohne dass eine Strafe oder ähnliches zu erwarten ist. ‚Parken‘ wird einfach geduldet. Portugal ist damit eines der wenigen Länder in Europa, wo freies Campen noch möglich ist. Perfekt für uns, denn wir lassen uns nur ungern in Hotels oder Campingplätze einsperren bzw. sind wir das nach Alaska & Co gar nicht mehr so richtig gewöhnt.
Bisher sind wir immer mit Auto und Zelt gereist, aber weil es diesmal ja nur 2 Wochen Urlaub sind, haben wir den Komfort gesteigert und einen Campervan gemietet. Eine sensationelle Entscheidung. So ein Teil ist Weltklasse! Kein Auf-, Ab- oder Umbauen, Solarstrom direkt vom Dach und Indoor-Sitzgelegenheit. Den Campervan haben wir uns vor Ort bei Atlantic Campers geliehen. Es gibt wie diesen viele kleine Privatanbieter in Portugal, die ihre Vans vermieten. Sie sind meist nicht nur günstiger als die Mobile Homes, die es bei den großen Vermietungen gibt, man kann so auch die Portugiesen wirtschaftlich etwas direkter unterstützen.
Nach 2 Tagen in Lissabon sind wir mit unserem Campervan 15 Tage an der Küste entlang gefahren. Erst Richtung Süden an die Algarve und dann wieder hoch Richtung Norden bis Peniche. Wir haben wirklich schöne Plätze zum Übernachten gefunden, meist direkt am Surfspot. Und auch surfen war fast jeden Tag möglich. Das Freiheitsgefühl war wieder da!
Richtig frei sein geht aber nur mit Internetentzug – Digital Detox nennt sich das und ist im Übrigen momentan schwer im Trend. 2 Wochen keine Nachrichten, kein Facebook, kein Wetterbericht. Einfach nur sein und maximal mal telefonieren. Es ist unglaublich faszinierend wie schnell die Umstellung geht und wie wenig man das ständige Einprasseln von Daten in einem bestimmten Zeitraum vermisst. Den Entzug der digitalen Welt in Kombination mit frischer portugiesischer Seeluft können wir getrost wärmstens weiter empfehlen!
Hallo Ihr Zwei!
Ooohhh, wie habe ich das vermisst: diese tollen Fotos, mit der schönen Story dazu … HERRLICH!!! Ich kann schon wieder das ein oder andere Foto in Postergröße an meiner Wohnzimmerwand sehen – vor meinem inneren Auge natürlich! ;-)
Ich habe ab Montag eine Woche Urlaub und genau jetzt soll es endlich Sommer bei uns werden – was für ein Timing…
Liebe Grüße aus der Marmeladenstadt von MAREN