#einblickzurück Spanien 2018

Wir blicken in die Vergangenheit, die Zukunft liegt ja bekanntermaßen momentan auf Eis. Aber es war ja eh so geplant – das mit dem Rückblick.

Unsere zweite Reise nach Spanien im Campervan mag vielleicht ein wenig an das Vorjahr erinnern. Da waren wir unter anderem ja auch in Nordspanien unterwegs. Aber dieses Mal gab es einen gewaltigen Unterschied: Finn konnte jetzt laufen!
Im Vorjahr habe ich mir Finn bei den täglichen Arbeiten (die auf so einer Reise anfallen) noch entspannt auf den Rücken schnallen und konnte mit beiden Händen agieren. Jetzt aber hatte er darauf nur noch wenig Lust und bevorzugte stattdessen Erkundungstouren über Campingplätze und an Stränden. Das erforderte natürlich ein etwas höheres Maß an Aufmerksamkeit, Kraft und vor allem Zeit.
Dabei hatte ich dieses Mal nicht so viel Zeit für die Anreise wie im Vorjahr eingeplant. Fünf Tage von Innsbruck in Tirol bis A Coruña in Galizien. 2.200 km. Diesmal nicht auf der Côta d’Azur Route und durch die Pyrenäen, sondern relativ direkt durch die Schweiz bis Lausanne und dann einmal quer durch Frankreich nach Bordeaux und weiter gen Süden bis nach Spanien. Und nebenbei aber auch noch ein paar Freunde treffen.
Da ich meine Babypause bis Juni verlängert hatte, konnte ich den Mai noch frei für unseren Trip nutzen. Stefan und ich waren uns schnell einig, dass ich unseren Campervan wieder an ein Ziel bringen würde, er hinterher fliegt und wir uns dann gemeinsam auf den Rückweg mit Umweg machen würden. So konnten wir das Fernziel Galizien und den zweiwöchigen Urlaub von Stefan am besten miteinander verbinden.

Auf dem Hinweg lies ich sämtliche Stadtabfahrten links liegen. Das war mit Finn einfach zu kompliziert. Wir brauchten viel Natur um uns herum. Nur einen Shopping-Stopp beim Decathlon in Frankreich legten wir ein. In Spanien angekommen wurden wir von sehr windigem und nassen Wetter begleitet. Das bedeutete für Finn und mich, auch viel Zeit im Campervan zu verbringen. Wir haben uns mit Autos spielen, Bücher anschauen und Shaun das Schaf gucken vergnügt. Ich war zusätzlich mit Aufräumen gut beschäftigt, denn Finn schaffte es innerhalb von wenigen Minuten das Wohnmobil in ein Spielzimmer zu verwandeln.

Die Küste in Nordspanien hat es uns sehr angetan. Es gibt viele abgelegene Buchten, wo teilweise nicht einmal eine Straße hinführt. In der Vorsaison sind die Strände noch so gut wie leer. Das liegt auch am Wind und den noch recht frühlingshaften Temperaturen. Aber uns macht das nichts aus. Denn es bedeutet auch: ganz viel Platz zum Surfen. Wir haben einige neue Strände ausprobiert, sind aber auch Strände vom Vorjahr angefahren. 

Ich hatte es pünktlich nach A Coruña geschafft, um Stefan dort vom Flughafen abzuholen. Sogar ein Besuch im Aquarium war für Finn und mich noch drin gewesen. Draußen war das Wetter nämlich wieder einmal sehr bescheiden.

Das betraf auch die Surfwellen. Zumindest passte die Wellengröße nicht mit unserem Surfniveau zusammen. Wir suchten uns daher erst einmal ein Plätzchen in einer Bucht, die weit in Land hinein führte und wo die Wellen etwas kleiner waren. Wie schon im Vorjahr gingen wir getrennt ins Wasser. Einer war immer bei Finn. So vergingen die ersten Tage. Dann wurde es etwas wärmer. Der Wind hielt zwar weiter an, aber zumindest Finn störte das wenig. Er wollte auch ins Wasser und glaubte, dass sein kurzer 2mm Neproenanzug auch bei den doch noch sehr kühlen Temperaturen von 13 Grad funktionieren würde. Er war sehr tapfer…

Für ein paar Tage blieben wir an einem Strand, der uns schon im Vorjahr gefesselt hatte. Es war dort nicht nur unheimlich schön, sondern auch verdammt einsam. Am Parkplatz vom Praia de Soesto konnte man von unserem Campervan aus nicht ein einziges Haus erkennen. Hinter der Düne gab es nur Meer, Wellen und ja, Delfine!

Von Laxe aus machten wir uns auf den Weg retour, immer der E70 entlang. Unser erster Stopp war der Campingplatz Playa Penarronda in der Nähe von Ribadeo an der Grenze von Galizien zu Asturien. Der Platz war übersichtlich und direkt am Strand gelegen. Wir verbrachten ein paar Nächte auf dem Campingplatz. Noch im Vorjahr wären wir vielleicht schnell weiter gefahren. Zusammen mit dem mobilen Finn brauchten wir aber für alles viel länger und daher verlängerten sich auch die Aufenthalte. Außerdem war der Strand super geeignet für Kinder. Das mussten wir ab sofort ja auch berücksichtigen. Zudem waren die Wellen auch ganz brauchbar zum Surfen, wenn auch die Strömung einiges an Paddelarbeit erforderte. Da immer noch absolute Vorsaison herrschte, gab es nur wenige Gäste auf dem Campingplatz. Aber dafür sehr nette Gäste und wir hatten hier eine sehr lustige Zeit mit viel gegrilltem Fisch, Wein und netten Gesprächen.

Ein Highlight in der Umgebung von Ribadeo ist der Praia das Catedrais (Strand der Kathedralen). Das Meer hat die Steilküsten hier in architektonische Gebilde umgestaltet: Bögen, Säulen und Gewölbe sind bei Ebbe begehbar und auch in der Nebensaison sehr gut besucht. Ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen, was hier im Hochsommer los ist.

Es war Wochenende und unsere Fahrt führte uns weiter durch Asturien. Irgendwie gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Stellplatz für eine Nacht als leicht kompliziert. Entweder war die Straße nicht befahrbar, der Platz gesperrt oder aber es war übervoll. Am Ende landeten wir in den Bergen am Aussichtspunkt Mirador del Fito, 615 m über dem Meer. Das war eigentlich nicht geplant, aber die Aussicht auf die Berge und das Meer waren grandios. Kurz überlegten wir weiter durch die Berge zu fahren. Nur wurde und dann bewusst, dass wir ja nur zwei Wochen unterwegs waren und eigentlich Surfen gehen wollten… Also sind wir wieder zurück auf die E70 und weiter Richtung Osten. Nach einem Großeinkauf wollten wir für die kommenden Tage wieder an einem Surfstand bleiben. San Vincente de la Barquera war das Ziel. In der Nähe von Oyambre gab es einen Stellplatz direkt an der Küste mit ausreichend Komfort (Mülleimer, WC und kalte Dusche). Für € 10,00 / Nacht durchaus ok.

Wir hatten hier ein wenig das Gefühl als wären wir in Neuseeland, denn von unserem Platz konnten wir nicht nur das Meer und die Surfer beobachten, sondern auch wieder die Berge mit den teilweise noch schneebedeckten Gipfeln sehen. Auch Finn hatte hier viel Spaß. Er konnte rumlaufen und wir hatten ihn immer gut im Blick. Das Wetter spielte inzwischen auch gut mit und so entschieden wir, die letzten Tage unsere Reise am Playa de Gerra zu verbringen. 

5322 km waren es hin und zurück. Nach gut drei Wochen waren wir wieder zurück in Tirol.

Es war erst einmal der letzte Trip für längere Zeit. Ich wollte die nächsten Monate noch so oft wie möglich zu meiner Mama und dafür jedes freie Zeitfenster nutzen. Jetzt gerade war kein Platz mehr für große Reisen in unserem Leben.

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